Kaum ist die letzte Silvesterrakete verschossen und das neue Jahr begrüßt, zeigten sieben junge Germaninnen und Germanen auf den Ruderergometer bei den Norddeutschen Meisterschaften im „Trockenrudern“ am 12. Januar in der Hansestadt Lübeck in teils bestechender Frühform.

Erfreulicherweise waren auf dem Event auch ganz junge Kinderruder am Start, die ihre ersten Wettkampferfahrungen sammelten und bereits beträchtliche Ergebnisse einfahren konnten.

Phillip Chopin auf dem 2. Platz

Vizelandesmeister Phillip Chopin

Der 10-jährige Phillip Chopin durfte bereits im ersten Rennen des Tages das Windrad zum Pfeifen bringen. Auf den relativ kurzen, aber intensiven und harten 500 Metern konnte er sich bereits nach den ersten Schlägen an die Spitze des Zehn-Starterfelds setzten. Lediglich der Segeberger Hanno Schwarz hatte am Ende mehr Puste übrig und zog Phillip davon – im Ziel waren es fast 3,5 Sekunden. Der weiteren Konkurrenz unter anderem aus Ratzeburg, Lübeck und Flensburg war Phillip an diesem Samstagmorgen überlegen und sicherte sich mit 2’13,7 den 2. Platz insgesamt und auch den 2. Platz auf den Landesmeisterschaften.

Erste Regatta für Cedric Hansen und Jonathan Schack

Zwei Rennen später setzten sich Cedric Hansen und Jonathan Schack auf die Ergometer im Rennen der 13-Jährigen. Beide bestritten ihr Rennen mit verschwitzten Gesichtern und konnten ihre erste Regattaluft schnuppern. Cedric kam auf der 500m-Strecke als 8. mit 2’19,6 und Jonathan einen Platz dahinter mit 2’20,8 ins Ziel.

Starke Plazierung für Skadi Czekala

Die bereits erfahrenere Skadi Czekala startete auf 1.000m bei den 13-jährigen Mädels. Sie fuhr während der ersten Schläge mit kräftigen, aber kurzen Schlägen los, um das Windrad zum Laufen zu bringen. Mit einer Zwischenzeit von 2’00,2 nach 500m schien Skadi über sich hinauszuwachsen, merke aber dann den plötzlichen Kräfteschwund und ging das zweite Drittel ruhiger an. Unter der Obhut ihres wild-gestikulierenden Trainers Arne Möller kämpfte sich Skadi mit zusammengekniffenen Augen auf einen starken 5. Rang mit einer Zeit von 4’11,7. Damit konnte sie mehr als die Hälfte Ihrer Kontrahentinnen hinter sich lassen.

Nachdem die unter 14-jährigen bereits tolle Ergebnisse vorlegten, standen die etwas älteren B-Juniorinnen und Junioren (U17) über 1.500m und die A-Juniorinnen (U19) über 2.000m in Zugzwang.

Bronze bei den Landesmeisterschaften für Fynn Blaas

Fynn Blaas in Topform

Fynn Blaas musste sich dem 28-Starterfeld bei den B-Junioren stellen. Doch nach einer Woche intensivem Skitrainingslager im polnischen Riesengebirge über Silvester tauchte Fynn konditionell in topform auf. Fynn fuhr sein Rennen höchstkonzentriert und mit konstanter Geschwindigkeit. Schlag für Schlag mit einer Schlagfrequenz um die 34 Schläge in der Minute und kräftigen Schüben war sein 2. Platz in seinem Lauf an keiner Stelle gefährdet. Seinem Gegner aus Mecklenburg Vorpommern, ein Jahrgang älter und zehn Kilo schwerer, konnte er allerdings in diesem Jahr nichts anhaben. Seine Gesamtplatzierung war der 6. Rang, allerdings Bronze bei den Landesmeisterschaften.

Rebecca Schönhoff vor ihrer Trainingspartnerin Lisa Marie Wieland

Gleich zwei Starterinnen bestritten ihr Rennen bei den B-Juniorinnen. Zu Beginn setzte sich Lisa Marie Wieland von ihrer Trainingspartnerinnen Rebecca Schönhoff ab. Es schien als ob Lisa sich vor Rebecca halten könnte. Kurz vor der 1.000m-Marke jedoch überholte Rebecca Lisa und baute ihre Führung immer weiter aus. Im Ziel belegte Rebecca den 11. Rang mit einer Zeit von 6’00,7. Gute 10 Sekunden später kam Lisa auf den 14. Platz erschöpft ins Ziel.

Frieda Hämmerling nur knapp hinter Annemieke Schanze

Frieda Hämmerling angefeuert von ihrem Heimtrainer Victor Fijal

Die im Sportinternat Ratzeburg unter Marc Swienty trainierende Frieda Hämmerling startete bei den A-Juniorinnen auf der 2.000m-Distanz. Frieda sicherte sich einen spitzen 3. Rang (Gesamt und Schleswig-Holstein) knapp hinter ihrer Trainingspartnerin Annemieke Schanze, mit der sie 2013 auf den Jugendmeisterschaften in Köln zwei Mal Gold gewann, in einer Zeit von 7’19,7. Ende Januar geht es für Frieda und die Internatler für zwei Wochen ins Trainingslager nach Frankreich.

Germanen mit ihrer Leistung zufrieden

Die Zwischenprüfung zeigt den Kielerinnen und Kielern, dass sie überwiegend mit ihrem bisherigen Leistungsstand zufrieden sein können, allerdings bis zum Saisonbeginn noch Ausdauer und Kraft ausbauen sowie die Rudertechnik verfeinern müssen, um erfolgreich in die neue Saison zu starten. Mit zwei neuen Ergometern der Firma Concept2 für die Germania geht es nun wieder zurück nach Hause.

Text: Victor Fijal, Bilder: Arne Möller, beide Jugendtrainer der RG Germania

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