Mit neuen Booten in die Saison

Anrudern in der Hörn: Kieler Vereine freuen sich auf zahlreiche Aktivitäten.

mehrere Ruderboote liegen nebeneinander und hintereinander auf dem Wasser. Ein Ruderer hält eine Vereinsfahne hoch.

Die Kieler Rudervereine treffen sich zum gemeinsamen Anrudern in der Hörn

Nun gleiten sie wieder durch das Wasser, machen Tempo mit Skulls und Riemen: Zum alljährlichen Anrudern trafen sich die Kieler Rudervereine auf der Hörn. Nach einem guten Start in die Saison wurden in zwei Vereinen vier Boote getauft – darunter der 32 000 Euro teure Gig-Achter „Union“ des Ersten Kieler Ruder-Clubs von 1862.

Die Saison ist eröffnet

„Rudern ist ein Gesundheitssport, der alle Körperbereiche betrifft. Er ist geeignet für Jung und Alt, man ist an der frischen Luft, und die Gemeinschaft unter den Ruderern ist sehr ausgeprägt“, erklärte Sabine Köhler, 1. Vorsitzende der Rudergesellschaft Germania. Sie wünschte an der Hörn allen für die Saison „eine Handbreit Wasser unterm Kiel“. Mit dem Anrudern beginnt der offizielle Ruderbetrieb, zu dem auch die Anfängerkurse bei den verschiedenen Vereinen gehören.

1.000 aktive Ruderer in Kiel

Von der Ausbildung bis zur Langstreckenregatta ist der neue Gig-Achter „Union“ gedacht, den der Erste Kieler Ruder-Club mit finanzieller Unterstützung der Stadt, dem Landessportverein und der Förde Sparkasse anschaffen konnte. „Vom Medaillenspiegel her sind wir erfolgreicher als die Segler. Da müssen wir Ruderer uns nicht verstecken“, betont Vorsitzender Bernd Klose. Ralf Hegedüs, Leiter des städtischen Sportamtes, freute sich, dass in Kiel die Zahl der aktiven Ruderer nun bei 1000 liegt. „Das zeigt den Wert des Rudersports.“

18 Meter lang ist der neue Achter. „Einzusteigen bedarf eines sehr komplexen Bewegungsablaufs“, erläuterte Ruderer Rolf Zumegen. Denn es müssten alle acht Ruderer gleichzeitig „mit einem Bein im Boot und mit dem anderen noch auf dem Anleger sein“. Neben dem neuen Achter wurde im Verein noch ein Renn-Einer auf den Namen „1993“ getauft. Das Boot wurde von einem Ehepaar gespendet, „das langjährig dabei und aktiv im Rudersport ist“, sagte Klose.

Zwei neuer Einer für die Germania

Eine Frau gießt aus seinem Glas Sekt auf ein Rennboot. Hinter ihr schauen viele Personen zu.

Corinna Kontradowitz tauft den Renn-Einer auf den Namen „Kontra“

Auch in der Rudergesellschaft Germania gibt es zwei neue Einer: „Einer für den Rennsport und einer für die Allgemeinheit“, beschrieb Sabine Köhler. Der Renn-Einer „Kontra“ wurde von Corinna Kontradowitz in Gedenken an ihren Vater und ehemaligen Vorsitzenden Dieter Kontradowitz gespendet. Bei dem Einer für den Breitensport kam Sabine Köhlers Mann ins Spiel: „Wir haben ein bisschen Geld geerbt“, erklärt sie. Das Boot wurde nach der nordischen Göttin „Sif“ benannt.

Viele Aktivitäten 2018

Mit den neuen Booten starten die Vereine in eine Saison mit vielen Aktivitäten. „Alle Vereine haben sich gut vorbereitet und freuen sich darauf, an nationalen und internationalen Regatten teilzunehmen und Wanderfahrten zu genießen“, so Sabine Köhler. So freue man sich darauf, am 7. Juli die 9. Benefizregatta „Rudern gegen den Krebs“ gemeinsam auszurichten. 67 Vierer-Teams aus Wirtschaft, Medizin und Gesellschaft sowie Patienten und Schüler ruderten im vergangenen Jahr auf der Kieler Innenförde für den guten Zweck.

90 Jahre Frauenrudern

„Wir feiern in diesem Jahr auch 90 Jahre Frauenrudern am 1. Mai ab 13 Uhr an unserem Bootshaus“, kündigte die Germania-Vorsitzende an. Auf dem Programm in diesem Jahr steht auch die traditionelle Dr.-Asmus-Regatta, die sich am 22. September zum 100. Mal jährt. Am 28. Oktober treffen sich dann wieder alle zum gemeinsamen Abrudern an der Hörn.

Text: Karina Dreyer – Kieler Nachrichten, 16. April 2018
Bilder: Julia Pooch und Rolf Köhler, RG Germania