Wachablösung: Akademiker entthronen den EKRC

Vier gemischte Mannschaften in unterschiedlicher Sportkleidung schauen nach der Siegerehrung lächelnd in die Kamera

Der Akademische Ruderverein gewinnt vor dem Ersten Kieler Ruder-Club, der Rudergesellschaft Germania Kiel und dem ORRC Neptun das Stadtachter-Rennen zur Kieler Woche 2019

The sam procedure as every year? No way! Die Siegesserie der Ersten Kieler Ruder-Clubs (EKRC) beim Kieler Stadtachter-Rennen auf der Kieler Förde ist gerissen. Der Akademische Ruderverein entthronte den Seriensieger mit einem furiosen Start-Ziel-Sieg.

Zwei Bootslängen hatte die gemischte Achtercrew um Schlagmann Felix Kronenberg nach 1000 Metern Schinderei im Ziel auf der fast glatten Förde Vorsprung – Welten im Rudersport! Der Jubel kannte keine Grenzen. Auch, weil sich Kronenberg nach dem knapp verpassten Sieg 2018 weit aus dem Fenster gelehnt und für 2019 den Wachwechsel avisiert hatte. Der ARV hielt Wort. Nach vier Triumphen in Folge musste der EKRC den begehrten Siegerpokal wieder rausrücken. „Das geht schon in Ordnung. Die Jungs und Mädchen haben für diesen Sieg hart trainiert. So etwas wird honoriert“, gratulierte der Vorsitzende des EKRC, Bernd Klose, dem ARV als Erster.

Fürwahr. Seit Anfang April war der ARV-Achter (Besatzung: Ella Dieball, Anna-Louisa Kollster, Johanna Kannwisch, Sebastian Schröder, Gerrit Widera, Tobias Seide, Olga Diederichs, Felix Kronenberg und Steuerfrau Janina Günzel) zwei Mal pro Woche um 5.30 Uhr auf dem Wasser. Es zahlte sich aus. Der EKRC konnte die Pace des ARV-Bootes nicht mitgehen. „Wir hatten alles unter Kontrolle. Hätten noch zulegen können“, bekannte Kronenberg nicht ohne Stolz in der Stimme und fügte an: „Unsere Steuerfrau Janina Günzel hat das hervorragend gemanagt.“ Chancenlos waren hingegen die RG Germania (3.).

Für den visuellen Farbtupfer sorgten erneut die Schüleruderer des ORRC Neptun mit ihrer Kostümierung als Wassergötter. Lautstark an Bord des ORRC-Achters motivierte der ehemalige Hebbelschüler und heutige NDR-Moderator Philipp Jeß seine Crew. Es half jedoch nichts: Die Neptunisten überquerten abgeschlagen als Vierter die Ziellinie. Spaß hatten sie dennoch. Genauso wie der ARV: „Jetzt feiern wir. Im nächsten Jahr sind wir dann die Gejagten. Den Titel zu verteidigen, ist immer schwer“, sagte der ARV-Schlagmann Kronenberg.

Text: Jan-Phillip Wottge, Kieler Nachrichten 28. Juni 2019
Bilder: Sabine Köhler (RG Germania), Christian Becker (Verband Alter Teifunisten und Thetinnen)