Kieler Vereine trafen sich zum traditionellen Saisonabschluss – Athleten sammelten 2018 zahlreiche Medaillen.
Der Herbstwind blies am 28. Oktober sehr kühl, aber der Sonnenschein über der Kieler Förde ließ die 200 Ruderer in 40 schaukelnden Booten aufatmen. Sie konnten sich zum traditionellen Abrudern auf dem Wasser versammeln und nicht wie im Vorjahr an Land, als Sturm Herwart die Sportler zum Feiern des Saisonabschieds aus Sicherheitsgründen ins Vereinsheim zwang. Als die Boote am Ende der Hörn vor ihr lagen, griff Maja Darmstadt vom Vorstand der Ruderlobby und Schülerrudervereine zum Megafon, um im Namen der Gastgeber die Ruderer zu begrüßen und die Erfolge der vergangenen Saison aufzuzählen.
Zahlreiche Erfolge in der vergangenen Saison
Allen voran wieder Frieda Hämmerling von Germania: Die 21-Jährige gewann bei der WM in Bulgarien im Frauen-Doppelvierer Silber. Vier Männer vom Ersten Kieler-Ruderclub (EKRC) von 1862 kamen im schnellsten deutschen Boot bei der WM in Kanada auf den sechsten Platz. Der Gig-Vierer des Akade- mischen Rudervereins ging aus den Rennen für die Deutsche Hochschulmeisterschaft im B-Finale über 500 Meter als Sieger hervor, während Jakob Grafe Zweiter im Einer wurde. Im Stadtachterrennen hatte die Mannschaft des EKRC die Nase vorn. Als weitere Höhepunkte der Saison verzeichnete Maja Darmstadt unter anderem die neunte Benefizregatta aller Vereine „Rudern gegen Krebs“, die 100. Dr. Asmus-Ruderregatta und 90 Jahre Frauenrudern der Germania. Dass Frauen und Männer gemeinsam im Boot sitzen, galt in Deutschland seit Beginn des Rudersports im 19. Jahrhundert lange Jahre als unschicklich. Der Ruderverein konnte das Jubiläum am 1. Mai allerdings nur bei Dauerregen würdigen. Heute leben die Aktivitäten der acht Kieler Rudervereine (etwa 1000 Mitglieder) vom gemeinsamen Rudererlebnis im Training, bei Regatten oder auf Wanderfahrten wie in diesem Jahr nach Österreich und Dänemark. Auch beim Abschluss saßen viele Frauen in den Booten, stimmten in den Ruf zum Saisonabschied, ein dreifaches „Hipp, hipp, hurra“, mit ein.
Schülerrudervereine hoffen auf moderneres Bootshaus
Nach dem Abrudern hatte der Verein „Wiking“ (Max- Planck-Schule) einen weiteren Anlass zu feiern: Er taufte fünf Boote. Für 2019 hoffen die Schülerrudervereine, dass sich ihr Wunsch nach einem Anbau des Trainingsraums sowie der Modernisierung des Bootshauses bald erfüllt.