Der Erste Kieler Ruder-Club (EKRC) blieb auch beim 21. Kieler Stadtachter am 20. Juni 2018 auf der Kieler Förde unbezwingbar. Es war der vierte Triumph in Folge. Die gemischte Achtercrew verwies den Akademischen Ruderverein (ARV) mit einem beherzten Schlussspurt auf den Silberrang. Ebenfalls auf das Treppchen kletterte die RG Germania als Dritter.
Eine neue Achtermannschaft findet sich
Nach dem Aufruf von Henning in der Aprilausgabe der Vereinsnachrichten verbunden mit der Frage „Braucht die Germania überhaupt einen Achter?“ fand sich in diesem Jahr schnell eine komplett neue Achtermannschaft zusammen zu der auch neun Ersatzleute gehören. An vier Terminen ging der Holzrennachter „Sleipnir“ aufs Wasser und die Mannschaft verbesserte unter dem aufmerksamen Training von Arne ihre Technik von Termin zu Termin.
Sleipnir: Totalschaden
Sleipnir ist mit vierzig Jahren nicht mehr das jüngste und stabilste Boot. Zwei Wellen vom Fördedampfer beim letzten Training längsseits und die geleimten Holzwände sprangen auseinander, Totalschaden. Allen die im Boots saßen fuhr der Schreck in die Glieder. Ganz vorsichtig und auf direktem Weg musste das Boot zum Vereinssteg zurück und alle war froh, dass der Achter überhaupt noch schwamm.
Spontane Hilfe vom Domschul Ruderclub
Dank guter Kontakte von Niklas stellte uns der Domschul Ruderclub aus Schleswig ihren „gelben“ Rennachter „Plotz2000“ sofort zur Verfügung. Ein großes Dankeschön für diese großartige Unterstützung aus Schleswig. Sonst hätte das Stadtachterrennen erstmals ohne die RG Germania stattfinden müssen.
Am Tag vor dem Rennen lag der „gelbe“ Rennachter fertig aufgeriggert und mit neuen Steuerseilen in der Germania-Bootshalle und wartete auf seine Mannschaft. Erst zwei Stunden vor dem Rennen konnte die Mannschaft mit „ihrem“ Wunder aus der Empacher Bootswerft aufs Wasser. Doch schon nach fünfhundert Metern war das erste Einrudern wieder zu Ende. Das Steuerseil war gerissen und wieder ging die Fahrt vorsichtig und auf direktem Weg zum Vereinssteg zurück. Erneute Reparatur und diesmal sollten die Seile halten.
Ein unerwarteter dritter Platz für die Germania
Wie im Training oft geübet kam die Mannschaft auf der Bahn 2 gut von der Startlinie weg und in den Streckenschlag immer gleichauf mit der Uni auf Bahn 1. EKRC und ARV hatten sich da schon vom Feld abgesetzt. Nach fünfhundert Meter hatte die Germania einen leichten Vorsprung herausgeholt und konnte ihn auf den letzten 250 Metern, in denen Anna den Schlag noch erhöhte, sogar weiter ausbauen. Völlig erschöpft aber glücklich über den unerwarteten dritten Platz beantworte die Achtermannschaft die von Henning zu Beginn der Sasoin gestellte Frage mit einem uneingeschränkten JA, wir brauchen einen Achter. Die Mannschaft und die Ersatzleute würden sich sehr freuen, wenn es dem Vorstand und den Mitgliedern gemeinsam gelingt, für die Germania einen neuen gebrauchten Rennachter zu finden.
Für die verbleibenden Saison leiht uns der EKRC seinen Holzrennachter. Das Training und damit auch der Spaß am gemeinsamen Riemenrudern kann weitergehen.
Text: Rolf Köhler, Bilder: Thomas Meier-Ahrens und Robert Kunzendorf