Eine Medaille war das große Ziel bei den Europameisterschaften am 9. bis 11. Oktober 2020 in Poznan (Polen), am liebsten die goldene. Im Finale des Frauen-Doppelvierers setzte sich zunächst das Boot aus der Ukraine an die Spitze. Franziska Kampmann (RV Waltrop), Frieda Hämmerling (RG Germania Kiel), Carlotta Nwajide (DRC Hannover) und Daniela Schultze (RC Potsdam) ordneten sich auf Rang drei hinter den Niederländerinnen ein, die auf der zweiten Teilstrecke das Tempo erhöhten und sich an die Spitze schoben. Innerhalb von sieben Zehntel gingen die ersten drei Boote auf die zweite Streckenhälfte. Bis zur 1.500m-Marke zog das deutsche Quartett an den Ukrainerinnen vorbei. Auch die Polen hatten mittlerweile aufgeschlossen, ein Vierkampf um die Medaillen entbrannte.
Doch die Deutschen behielten die Nerven, wehrten den Angriff ab und holen am Ende Silber. „Wir wollten eigentlich gewinnen. Aber wir haben ein gutes Rennen gezeigt und ich denke, ein zweiter Platz bei der EM ist immer noch ein sehr gutes Ergebnis“, so Carlotta Nwajide und Franziska Kampmann ergänzt: „Wir sind nicht ganz so gut ins Rennen gekommen wie im Vorlauf, aber insgesamt können wir mit der Leistung zufrieden sein.“ Auch Disziplintrainer Marcin Witkowski zeigte sich zufrieden. „Die Silbermedaille ist ein gutes Ergebnis. Wir hatten ja im Vorfeld noch einmal die Position getauscht. Zudem hatten wir einige Krankheitsfälle während der Vorbereitung. Nach dem Vorlauf hatte ich schon etwas Appetit auf Gold bekommen, aber so ist das im Sport. Im Finale werden die Karten immer neu gemischt.“
Text: Judith Garbe, rudern.de; Fotos: DRV/Seyb