Zum traditionellen Abrudern ging es in die Hörn – In der Winterpause werden die Boote auf Vordermann gebracht.
Ein letztes Mal rauf aufs Wasser. So lautete gestern das Motto der Kieler Rudervereine. An die 200 Sportler kamen zum traditionellen Abrudern auf der Hörn zusammen, um gemeinsam die Saison zu beenden.
Den Zuschauern bot sich ein farbenfrohes Bild an der Hörnspitze: Rund 45 Einer-, Zweier, Vierer, Sechser und Achterboote tummelten sich bunt durcheinander auf dem Wasser. Stolz wurden in den Booten die Vereinsfarben gezeigt und Fahnen geschwenkt. Denn statt sportlichem Wettbewerb stand das freundschaftliche Miteinander der Hobbysportler quer über alle Boote hinweg im Mittelpunkt.
Rudern schafft Freundschaften
„Es macht einfach Spaß, gemeinsam mit den anderen Vereinen etwas zu unternehmen“, erzählten Tim Krüger, Eva Plantikow und Uwe Möller vom Akademischen Ruderverein (ARV). Dem können Christian Becker, Thorbjörn Trost und Janne Risch von der Kieler Gelehrtenschule nur zustimmen: „Das Rudern schafft Freundschaften.“ Das zeigte sich den Vormittag über auf dem Wasser: Da wurden über die Reling Grüße ausgetauscht oder die Mitsportler in liebevoller Neckerei mit dem Ruderblatt geduscht.
Saison offiziell beendet
Zum Glück schien die Sonne, da waren ein paar Tropfen Wasser kein Problem. „Das Wetter ist heute optimal für diese Veranstaltung“, freute sich Jonas Monnens, ARV-Präside. Der Verein richtete den Saisonabschluss in diesem Jahr aus. Doch auch bei Regen wären die Sportler des ARV, des Ersten Kieler Ruder-Clubs von 1862 (EKRC), der Rudergesellschaft Germania Kiel (RGK), des Verbands Kieler Schüler-Rudervereine (VKSR) und des ATV Ditmarsia sowie der anderen Vereine zahlreich erschienen, war sich Monnens sicher. Schließlich habe das Abrudern, mit dem die Saison offiziell beendet wird, bei den großen Kieler Rudervereinen Tradition.
Von März bis Oktober gehen die Kieler Rudervereine raus aufs Wasser. Im Winter findet in der Halle ein Theorie- und Fitnessprogramm für die Sportler statt. Zudem werden in der Zeit die Boote wieder auf Vordermann gebracht. Eine Ausnahme bildet der ARV: „Wir gehen auch im Winter aufs Wasser“, sagte der 27-jährige Student der Humanmedizin und machte gleich ein wenig Werbung: „Wer in Kiel studiert und Lust hat, uns dabei zu begleiten, ist zum Gästerudern dienstags herzlich willkommen.“
Viele erfolgreiche Sportler
Doch für alle anderen stand zunächst die letzte Fahrt vor der Winterpause auf dem Programm. Etwa 2,5 Kilometer ging es auf dem Wasser zur Seeburg, wo ein Frühstück und Gratulationen für alle erfolgreichen Sportler warten. Und derer gibt es in Kiel viele. Zum Beispiel Frieda Hämmerling von der RGK, die im Doppelvierer der Damen Europameisterin wurde, zwei Weltcupsiege errang und den vierten Platz der Weltmeisterschaften in Linz belegte. Oder Melvin Müller-Ruchhholtz vom EKRC, der den fünften Platz bei der U23-Weltmeisterschaft in den USA erreichte, zählte Monnens auf. Am Nachmittag stand noch der eine oder anderen Ausflug auf dem Programm, bevor die Boote endgültig aus dem Wasser geholt wurden. Und beim Anrudern im kommenden Frühjahr soll die Saison genauso bunt starten, wie sie jetzt beendet wurde.