2.000 Meter legen die Ruder-Olympioniken im Rennen zurück – und 12.000 Kilometer sind bereits geschafft: Nach Booten und Material ist nun auch die Nationalmannschaft wohlbehalten im Trainingslager in Kinosaki, Japan, angekommen.
Vor dem Abflug am 30. Juni in Frankfurt gab es eine kleine Modenschau: das Team wurde im Lager der Schenker Logistics Frankfurt durch zahlreiche freiwillige Helfer eingekleidet. Dank perfekter Organisation hob die Olympiamannschaft pünktlich ab und landete 11 Stunden später in Tokio. Noch am Flughafen bekamen die Ruderinnen und Ruderer die stringenten Corona-Maßnahmen und die ausgeklügelte japanische Organisation zu spüren: Dokumente wurden mehrfach geprüft und ein PCR Test obligatorisch bei Ankunft abgenommen. Kurzzeitig bereitete ein Nachtest etwas Sorge, doch letztlich konnten alle einreisen. Alles war so sehr auf Sicherheit bedacht, dass auch die Busfahrt nach Kinosaki komplett durchorganisiert war: ob Zwischenübernachtung in Nishima am Fuße des Fuji, ob Busparkplatz oder auch nur ein Toilettenstop – alles musste vorher geplant und den Organisatoren gemeldet werden. Außerplanmäßige Aufenthalte sind coronabedingt nicht erlaubt – Athleten, Betreuer und auch Olympia-Mitarbeiter dürfen sich nur innerhalb der erlaubten „Bubble“ bewegen. Kontrolleure und Helfer zugleich sind die sechs japanischen Mitreisenden, die akribisch auf alles achten. Diese städtischen Mitarbeiter organisierten gleich drei Reisebusse, sodass genügend Platz für die langen Beine der Ruderinnen und Ruderer vorhanden war.
Am 2. Juli um 17 Uhr Ortszeit (10 Uhr Deutsche Zeit) kam das Team in Kinosaki an und bezog seine Quartiere im Trainingslager. Bereits am darauffolgenden Tag (3.7.) begann dann der erste von 14 Trainingslager-Tagen: Boote auspacken, überprüfen, aufriggern – und dann endlich aufs Wasser gehen. Wenn die Boote vom Steg ablegen und die Strecke entlang rudern, steigt sicherlich bei der Einen oder dem Anderen ein Kribbeln der Vorfreude und Anspannung auf. Die Ruder-Nationalmannschaft ist endlich angekommen – mögen die Spiele beginnen!
Die Rudergesellschaft Germania drückt die Daumen
Der Frauen-Doppelvierer mit Frieda Hämmerling auf Schlag hat die besten deutschen Ruderinnen an Bord und mit Marcin Witkowski einen sehr erfahrenen Trainer, der über die letzten Jahre das Boot für Tokio aufgebaut hat. Es wird sehr eng im Kampf um die Finalteilnahme und dann sehr spannend, wer auf den Medaillenplätzen landet. Friedas Heimatverein, die Rudergesellschaft Germania drückt ihr und ihrem Frauen-Doppelvierer, wie auch allen anderen Sportlern ganz doll die Daumen.
Durch die Zeitverschiebung liegt Tokio 7 Stunden voraus. Die Ruderrennen finden damit mitten in der Nacht statt. Eurosport überträgt den Vorlauf des Frauen-Doppelvierers am 23.7. ab 1:30 Uhr live im Free-TV und Stream, die ARD das Finale am 27.7. ab 3:10 Uhr.
Statt des ursprünglich angedachten Public-Live-Viewings veranstaltet die RG Germania am 27.7. um 9 Uhr eine Nachlese im Bootshaus.
Text: rudern.de, Fotos: DRV/Seyb